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Fünf Fragen an Peter Friedhofen – ein Gespräch mit dem Geschäftsführer von ALOOM #WertePionier

Professionelles Tagungsmanagement ist ein Anspruch, der erfüllt werden will. Und wer ein Event zu organisieren hat, erfährt, welche Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg liegen. ALOOM hat sich im Markt einen Namen gemacht, auch weil die Firma zur Hotelbuchungs- und Locationplattform mutierte. Peter Friedhofen hat sich aus Überzeugung mit dem Wertekodex identifiziert. Er stand uns zu einem kurzen Gespräch zur Verfügung.

Frage: Im Wertekodex steht Ehrlichkeit an der Spitze der Skala. Das hat sicher seinen Sinn, denn alle anderen Werte basieren darauf. Darf ich fragen, wie Sie es damit halten im Verhältnis zu Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten aber auch gegenüber dem Wettbewerb?

Peter Friedhofen: Besonders in unserer heutigen Zeit, in der zu viel Unverbindlichkeit herrscht, Absprachen und Besprochenes immer kürzere Halbwertszeiten zu haben scheinen, ist es umso wichtiger, grundlegende Werte zu haben und diese auch zu leben. Die Ehrlichkeit im Innenverhältnis eines Unternehmens zählt für mich zu den Grundfesten einer gelebten Wertekultur. Mitarbeiter wie Vorgesetzte müssen sich auf Abgesprochenes und gemachte Zusagen verlassen können. Vertrauen ist die Grundlage jedes erfolgreichen Teams. Wenn Ehrlichkeit fehlt, kann kein Vertrauen da sein.

Frage: Sie haben Ihre Firma soeben zu einem Marktplatz für die Eventbranche entwickelt. Dafür bedarf es sicher eines gewissen Mutes, ein Wert, der auch im Kodex eine Rolle spielt. Können Sie einmal kurz schildern, was die schwierigste Phase in der Umsetzung war und wie sie überwunden wurde?

Peter Friedhofen: Die schwierigste Phase des Projektes war nicht der Start, die Projektierung oder die eigentliche Umsetzung sondern tatsächlich die Geduld zu warten, bis das Projekt final abgeschlossen war. Ich würde in diesem Kontext auch nicht von Mut sprechen wollen, sondern von Unternehmertum. Unternehmen, die sich nicht weiterentwickeln, werden zwangsläufig, gerade in unserem doch sehr agilem Entwicklungsumfeld, verlieren. Es ist also eine zwingende Voraussetzung, permanent, wenn Sie so wollen, den Mut aufzubringen, sich und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Ich finde, dass Mut in diesem Kontext die Grundeigenschaft eines jedes Unternehmers ist; lässt uns genau dieser doch jeden Tage wach durch die Welt gehen und heute Dinge unternehmen, die morgen unsere neuen Projekte sind.

Frage: Eng mit dem Mut zusammen hängt die Weitsicht, denn, wenn man nur wenige Schritte voraus sieht, ist schlecht voraus zu stürmen. Der Wertekodex erwartet diese Weitsicht gegenüber den Mitarbeitern, den Kunden den Lieferanten und dem Wettbewerb. Das erscheint in der Expansionsphase besonders wichtig, denn man muss ja immer eine Nase voraus sein. Wie ist hier  vorzugehen?

Peter Friedhofen: Ich würde hier gerne den Begriff der Verantwortung benutzen. Weitsicht gleich Verantwortung. Die Weitsicht bzw. Verantwortung sich, seine Mitarbeiter, Lieferanten und andere Beteiligte mit neuen Projekten nicht zu überfordern, aber auch nicht zu unterfordern. Die Herausforderung trotz des operativen Tagesgeschäftes immer die formulierten und gesteckten Ziele und Visionen im Auge zu behalten. Diese tragen im Ergebnis ja zur Absicherung aller Beteiligten bei. Aber schon der Weg dahin sollte das berücksichtigen. Alle Beteiligten müssen zwingend diese Ziele kennen und fortlaufend informiert und integriert werden. Nur so können auch zähe, aufreibende Phasen eines Projektes erfolgreich im Team überwunden werden.

Frage: Überspitzt könnte man sagen, die Leitsätze bedingen den wirtschaftlichen Erfolg. Denn das Leben lehrt, dass man damit weiter kommt als mit Unseriosität. Wie sind Sie eigentlich mit der Initiative in Berührung gekommen?

Peter Friedhofen: Meine Kontakt zur Initiative entstand über Bernd Fritzges. Wir hatten an anderer Stelle geschäftlichen Kontakt und kamen so auf das Thema Werte 2.0. Im Rahmen der technologischen Umstrukturierung von ALOOM wurden auch in der Operative viele Dinge verändert. In diesem Zusammenhang habe ich viele offene Gespräche mit meinen Mitarbeitern geführt, welche immer wieder auch irgendeinen Bezug zum Wertethema hatten. Ich habe hier viel erfahren dürfen und in diesem Zusammenhang auch meinen Managementansatz überprüft und  teilweise verändert. Die Ergebnisse waren extrem spannend für mich. Somit hat das Thema für mich zwischenzeitlich eine hohe Relevanz. Ich bin überzeugt, dass die Werte 2.0 Plattform wertvolle Impulse für die Veranstaltungsbranche liefern kann.

Frage: Trotzdem heißt es gelegentlich, Werte seien Luxus und das Streben, ein ordentlicher Kaufmann zu sein, halte den Realitäten nicht stand. Was ist zu tun, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Peter Friedhofen: Das muss, glaube ich, jeder für sich selber entscheiden. Will ich ein ehrenhafter Kaufmann sein, oder nicht? Ist es mir wichtig, dass mein Wort etwas zählt? Dass sich die Menschen auf mich verlassen können? Ich persönlich will für mich diesen – wenn Sie es so nennen mögen – Luxus, ein ordentlicher Kaufmann zu sein. Mein Wort soll etwas zählen. Ich möchte, dass sich meine Mitarbeiter und unsere Kooperationspartner auf mich verlassen können. Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass jeder langfristig orientierte Unternehmer nicht an einem Wertegerüst, wenn auch nur in einer Minimalkonfiguration, vorbeikommt, da der Markt, die Mitarbeiter und Partner dieses einfordern. Denn: Wie kann man ohne Markt, Mitarbeiter und Partner ein erfolgreicher Unternehmer sein?

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