WerteNews

Kein Plan B beim Werte Event

(Appel/WF) Am 14. Juni 2017 wurde das Werte Event erstmalig im Kongresszentrum der Westfalenhallen Dortmund veranstaltet und sorgte im Vorfeld mit dem diesjährigen Motto „Werte Gambling“ bereits für Diskussionen. Die Veranstalter Estrel Berlin, Hotel Schloss Montabaur und Hauptinitiator Bernd Fritzges bewiesen jedoch eindrucksvoll, wie Poker & Co für einen roten Faden im Werte-Kontext sorgten. Die Teilnehmer, überwiegend aus der Veranstaltungswirtschaft, erlebten ein intensives Kongressprogramm und hatten viel Raum für den persönlichen Austausch.

Es herrscht eine entspannte Atmosphäre beim Check-in, was eventuell damit zusammenhängt, dass diese Benefizveranstaltung auch in diesem Jahr wieder vor einem Feiertag stattfindet und somit fast exklusiv im Kongresszentrum der Westfalenhallen Platz findet. „Wir freuen uns sehr, das Werte-Event dieses Jahr ausrichten zu dürfen“, wird Henrik Bollmann, Projektbereichsleiter Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH, stellvertretend für den Veranstaltungsort später auf der Bühne zum Besten geben und mit der überzeugenden Leistung glänzen. Bis dahin weist Annegret Steglich, ehrenamtliche Projektleiterin der Werte Foundation, einen freundlich daraufhin, dass es heute noch einen Charity-Pokertisch geben wird. Auch in diesem Jahr wird der Erlös vollständig an die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V. gespendet. Seit 2010 haben die Veranstalter bereits fast 60.000 Euro dem Spendenmarathon durch das Format zuführen können.

Als man das Plenum betritt, erwartet einen ein frisches Setup mit Lounge Sesseln, Konferenzstühlen, Stehtischen und eine in den Raum gerückte Bühne, auf der ein Pokertisch steht. Nachdem alle im Plenum ihren Platz eingenommen haben, startet auf der Leinwand ein fetziger Einspieler, der einen etwas an den Spielfilm Ocean’s Eleven erinnert. Da verwundert es auch nicht, dass die Moderatorin Sabine Altena in einem flippigen Outfit auf die Bühne springt und für die Begrüßung den Gastgeber, die Projektleiterin, die Veranstalter und Günter Mainka, Geschäftsführer Twilight Events, locker an den Pokertisch zum Gespräch bittet.

Moderatorin Sabine Altena zusammen mit WerteEvent Projektleiterin Annegret Steglich

Die Zuhörer im Saal erfahren, warum Ralf Kleinheinrich als Hoteldirektor Schloss Montabaur weiterhin zu den Veranstaltern zählt, obwohl er den Staffelstab als Veranstaltungsort der letzten sechs Jahre an die Westfalenhallen abgegeben hat. „Wir sind nach wie vor vom Thema überzeugt, unterstützen dieses Event und wollten dem Format auch mit einem neuen Standort die Chance auf Weiterentwicklung geben“, so Kleinheinrich. Zuvor hatte Initiator Bernd Fritzges mit einem „All In“ die Pokerterminologie aufgegriffen, um deutlich zu machen, dass er heute das Experiment eingehen wird, Gambling und Werte zu verbinden. Theresa Pritzke berichtet als Stellvertreterin des Estrel Berlin, wie in ihrem Haus auf Basis des zum letztjährigen Event vorgestellten Werte-Kodex ein Leitbild gemeinsam mit dem Hotel-Team entwickelt wurde.Am Ende dieser Gesprächsrunde bleibt nur noch Günter Mainka an der Seite der quirligen Moderatorin auf der Bühne und berichtet, dass er für seine Premiere bei dieser Veranstaltung eine ganz besondere Aufgabe übernommen hat. Als eine Art rasender Reporter war er am Vortag in Dortmund unterwegs und hatte unterschiedliche Unternehmen spontan zu ihrer Einstellung zum Thema Werte, Ethik und Moral interviewt. Im Laufe der Veranstaltung werden vier Interviews eingeblendet, die eine illustre Bannbreite von unterschiedlichen Unternehmen und Statements widerspiegeln. Dr. Winfried Materna, Firmengründer und Beiratsmitglied Materna GmbH, Edzard Bennmann, Leiter Unternehmenskommunikation der Signal Iduna Gruppe, Hans Herrmann und Felix Krämer, Inhaber der Kornbrennerei Krämer und Sir Hannes Smith, Bandleader „The Idiots“ und „Honigdieb“, waren seine Gesprächspartner.
„Unterschiedlicher und besser hätte die Auswahl nicht sein können“, freut sich Mainka, dem man anmerkt, dass seine Aufgabe im Zuge der Veranstaltung ihm sehr viel Freude bereitet. So entpuppen sich Altena und Mainka im Laufe des Tages zu einem starken Moderationsduo, die man später noch am Pokertisch antreffen wird.

Keine Trophäen, sondern Mahnmale

Poker-Experte Stephan Kalhamer mit seiner größten Trophäe

Es startet das Rednerprogramm. Die Keynote hält Stephan Kalhamer, der als Poker-Weltmeister, Unternehmensberater, Bestsellerautor und Diplom-Mathematiker angekündigt wird. Fast überheblich stellt der Regensburger seine größten Pokale auf den Pokertisch und sagt: „Das sind keine Trophäen, das sind Mahnmale!“ Denn Anerkennungen aus der Vergangenheit bringen keinen Vorteil für Entscheidungen in der Gegenwart und bürgen die Gefahr in sich, unachtsam zu werden. Oftmals fallen provozierende Aussagen wie „ich gehe an den Pokertisch und investiere in ein feindliches Umfeld“, so dass man sich im ersten Moment fragt, was das mit Werten zu tun haben soll. Schnell wird jedoch deutlich, dass seine Vorgehensweise am Spieltisch als Mathematiker sehr viele Parallelen zum wertvollen Umgang im geschäftlichen Alltag hat. Kalhamer kritisiert sehr deutlich die rein ergebnisorientierte Haltung unserer Gesellschaft und zeigt auf, dass wir uns mehr auf die Entscheidungsqualität besinnen sollten. „Arbeitet nur mit Plan A, wer noch einen Plan B besitzt, signalisiert seinem Umfeld, dass Plan A schlecht ist“, so der Poker-Experte. Menschen, die die Zeit rückwärts lesen, gibt es viele, jedoch im Hier und Jetzt die richtigen Entscheidungen zu treffen, darauf komme es an.
Diese Steilvorlage nutzt nach der ersten Netzwerkpause auch gleich der nachfolgende Redner und Experte für emotionale Intelligenz Markus Hornung. Anhand aktuellster neurowissenschaftlicher Untersuchungen zeigt Hornung auf, wie Bauchgefühl und Intuition auf Basis von Erfahrungen greifen und schlägt gekonnt die Brücken zu Kalhamers Vortrag. Nur wenn uns die Erfahrungen fehlen, kann uns das Bauchgefühl einen Streich spielen ist u. a. eine Lektion aus dem Vortrag des Münchners.

Im Anschluss teilt sich die Gruppe im Saal in die anliegenden Vortragsräume. Man folgt entweder Gertrud Hansel, der Unternehmensberaterin und Trainerin der Schule für Unternehmer oder Doreen Biskup, die in der MICE-Branche als Dozentin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des VDVO bekannt ist.
Hansel analysiert die drei vorhandenen Stimmen in unseren Köpfen: der Unternehmer, der Manager und die Fachkraft. Alle drei arbeiten in uns und sind in jedem Unternehmen zu finden. Welche Stärken die einzelnen Charaktere haben und wie sie in Einklang gebracht, eine wertvolle und nachhaltige Unternehmensstruktur fördern, gibt die sympathische Augsburgerin mit Hilfe der drei Freunde von Helme Heine in ihrem mit Beispielen angereicherten Vortrag weiter.
Unter dem Titel „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – Warum BarCamp, World Café und Co. mehr Mut als Verstand erfordern“ dürfen drei Gruppen in dem Workshop von Doreen Biskup die größten Herausforderungen für die Durchführung partizipativer Veranstaltungsformate mit Lego nachbauen. Wie diese Problemstellungen gelöst werden, wird anschließend gemeinsam erarbeitet – interaktiv, versteht sich.
Es folgt die nächste Match-Making Pause, die bei den Teilnehmern der Werte-Gemeinschaft immer mehr Gefallen findet. Mehr als 250 Termine wurden so bereits im Vorfeld der Veranstaltung vereinbart und sorgen für zwanglose, persönliche und koordinierte Gespräche im 20-Minuten-Takt.

Das Coming Out

Prof. Dr. Hans Rück voller Vorfreude, auf das, was gleich kommen wird…

Es ist 17 Uhr und die Teilnehmer finden sich letztmalig im Plenum zusammen. Der Pokertisch auf der Bühne musste inzwischen Saxophone, Keyboard, Schlagzeug und Kontrabass weichen und Sabine Altena moderiert den letzten Redner des Tages an. Prof. Dr. Hans Rück, Dekan der Hochschule Worms begrüßt die gespannten Zuhörer im Saal und verweist darauf, dass Bernd Fritzges ihn am Vorabend spaßig fragte, ob der heutige Vortrag sein Coming Out als leidenschaftlicher Musiker sei. Denn in der Tat ist Rück vielen Fachleuten als Event-Experte im wissenschaftlichen Zusammenhang bekannt, als aktiver Jazzer hingegen nur wenigen.
In seinem Vortrag „Das Jazz-Prinzip: Improvisation als Erfolgsfaktor im Management“ erläutert er, wie das Zusammenspiel in einer Jazzband auf Basis von Bauchgefühl bestens funktioniert. Und spätestens als der Professor seine Mitstreiter auf die Bühne bittet, äußerst charmant den beginnenden Einsatz der einzelnen Instrumente fachlich moderiert und selbst zum Solo am Saxophone einsteigt, wird klar: Heute gibt es Jubelstürme für den Event-Fachmann und die Anzahl der Fans der Jazzmusik wird steigen.

Nach diesem begeisternden Auftritt wird es wuselig im Saal. Die Moderatorin bittet Fritzges noch einmal auf die Bühne, der in einer kurzen Ansprache sich auf die Aussage des Poker-Weltmeisters bezieht. „Bei der Modernisierung des Werte Events und dem damit verbundenen Werte Kodex gab es niemals einen Plan B. Wir haben auf Basis der Zusagen zum Werte Kodex nach der letzten Veranstaltung die Budgetierung aufgesetzt und nicht daran gerüttelt. Leider blieb es bei vielen nur bei Lippenbekenntnissen. Das änderte und ändert jedoch nichts, wir machen weiter, es gibt nur Plan A“, so Fritzges. Es scheint zu diesem Zeitpunkt eine emotional positiv geladene Stimmung im Raum zu herrschen, so dass man sich zwangsläufig die Frage stellt, was man tun soll. Und dies wird sicherlich die Herausforderung für Steglich, Fritzges & Co in der Zukunft sein: Klarer kommunizieren, verbindliche Committments zum Werte Kodex einholen und frühzeitig Unterstützer und Partner für dieses Event binden.

Doch wir sind noch nicht am Ende, ein weiteres Video wird eingespielt. Dieses Mal lacht einen Wolfram Kons an, der als Vorstand der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ sowie Gesamtleiter „Charity RTL“ zu uns spricht und sich für die tolle Zusammenarbeit mit den Veranstaltern bedankt, die bereits seit 2010 den RTL Spendenmarathon unterstützen. Er verweist darauf, dass noch einige Plätze am Charity-Pokertisch erworben werden können und sich daraus die Gesamtspendensumme berechnen wird. Am Ende der Veranstaltung wird ein Betrag in Höhe von 4.150 Euro zu Buche stehen, der durch das Engagement der Partner, Redner und Veranstalter zustande kam.

Alle Partner, Redner und Veranstalter vom WerteEvent 2017 mit dem Spendencheck für die Stiftung „RTL – Wir helfen Kindern e. V.“

Show & Charity

Auch am Charity-Pokertisch kann sich Stephan Kalhamer durchsetzen und gewinnt somit ein Wochenende auf der MQ Ranch von Günter Mainka, der leer ausgeht.

Man wird vom Silbersaal im Kongresszentrum in das direkt anliegende Mercure Hotel geleitet. Barbecue, Pokertisch und Cocktailbar sorgen für chillige Atmosphäre im Restaurant und auf der Terrasse. Und während Stephan Kalhamer am Charity-Pokertisch seiner Favoritenrolle gerecht wird, sorgt George Michael alias Lee Garcia aus dem Stars in Concert Ensemble für Las-Vegas Feeling. Bis nach Mitternacht tauscht sich die Werte-Gemeinschaft aus und es wird deutlich: Dieses Event braucht keinen Plan B.
Wer mehr zum Werte Event und dem Werte Kodex erfahren möchte oder sich als Unterstützer dieses Projekts beteiligen möchte, findet weitere Informationen unter www.werte.foundation.

Über Werte Foundation

Aus der Überzeugung heraus, dass in der Veranstaltungsindustrie ein zunehmender Werteverfall festzustellen ist, wurde 2010 ein Veranstaltungsformat ins Leben gerufen, welches Akteure der Branche dazu einlädt, sich mit den Themen Werte, Ethik und Moral auseinanderzusetzen.
Im Kontext dieser Veranstaltung hat sich im Jahr 2015 ein Gremium aus Branchenvertretern gefunden, die sich die Erarbeitung eines Kodex für die Eventbranche im Sinne des ehrbaren Kaufmanns auf Basis von Integrität und Partnerschaft zur Aufgaben gemacht haben. Der 2016 vorgestellte Werte Kodex gibt seitdem in Form von Leitsätzen, Anreize für einen werteorientierten Umgang.
Die Entstehung der Werte Foundation ging auch mit der Umbenennung zu WerteEvent (ehemals Werte 2.0) einher, welches am 14. Juni 2017 erstmalig im Kongresszentrum der Dortmunder Westfalenhallen stattfand, nachdem das Format die letzten Jahre im Hotel Schloss Montabaur durchgeführt wurde.

Text: Werte Foundation c/o Agentur Fritzges
Bilder: ©loris.tv – Thomas Loris

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Fünf Fragen an Florian Schröder – ein Gespräch mit dem Chef des Beach Hamburg #WertePionier

Ein Strand mitten in der Stadt? Ja, so etwas gibt es in Hamburg. Die Idee wurde vor etwa zehn Jahren aus Berlin importiert und Florian Schröder setzte sie in der Hansestadt um, eine Eventlocation, wie sie selten zu finden ist. Die Illusion, am Strand zu sein, wird perfekt inszeniert, und da der Sand vom Fußboden her auf  Wohlfühltemperatur gehalten wird, ist auch im Winter für Karibikfeeling gesorgt. Dem Vergnügen steht nichts im Weg und auch dem Sport nicht, denn es gibt ausreichend Beachvolleyplätzte für jedes Leistungsspektrum. Florian Schröder stand uns für ein Gespräch zum Wertekatalog zur Verfügung.

Frage: Werte sind in einer Zeit, in der oft rücksichtslos vorgegangen wird, auch  im eigenen Interesse wichtig. Von den sieben im Kodex gelisteten steht  Ehrlichkeit an der Spitze und die anderen bedingen mehr oder weniger einander,  was hat sie daran fasziniert, dass Sie sich so eindeutig dazu bekennen?

Florian Schröder: Ich musste mich zu dem Thema Werte 2.0 nicht erst durchringen bzw. konnte und  wollte mich gleich dazu bekennen, da sich die Inhalte sehr mit meiner Einstellung und Haltung zum Leben decken und wir die benannten Werte auch in  unserem Unternehmen vorher schon gelebt haben und als Basis eines weitsichtigen oder nachhaltigen Handelns sehen. So vermeintlich einfache Sprüche wie „Du kriegst im Leben was Du gibst” oder „Man sieht sich im Leben immer zweimal” sind für mich und unser Team am Strand dann eben doch mehr als nur Sprüche und bieten uns so gute Richtungsweiser für unser  Handeln. Die Werte der Werte 2.0 Kultur, die an sich ja gar nicht neu sind, sind  dann eher zwangsläufige Resultate daraus.

Frage: Nehmen wir den Aspekt Loyalität einmal heraus. Gegenüber den Mitarbeitern   könnte es schon mal zum Konflikt kommen, wenn nicht zu beeinflussende   Ereignisse, wie z.B. Krankheit der Person oder eines ihr Nahestehenden sich   mit betrieblichen Erfordernissen nicht in Einklang bringen lassen. Wie gehen  Sie dann vor?

Florian Schröder: Natürlich sind auch wir nicht davor gefeit, uns zu ärgern, wenn jemand zu einem ungünstigen Moment ausfällt, aber das sind – wenn es überhaupt vorkommt – nur kurze  Momente. Da hilft uns, sich in die Lage des anderen zu versetzen und schon ist der Ärger vom Tisch. Davon abgesehen kümmern wir uns in unserem Unternehmen viel um die Mitarbeiter bzw. kümmern die sich untereinander auch umeinander, so dass  wir das Glück haben in einem sehr loyalen Team zu arbeiten, das zum einen Ausfälle super abpuffert und in dem zum anderen die Gesundheit des einzelnen wichtiger ist als vielleicht mal für jemanden ’ne Stunde länger zu arbeiten oder  ’ne Aufgabe mit zu übernehmen. Klar ist aber in jedem Fall, dass wir zu dem  Kollegen bzw. Mitarbeiter stehen und Ihn oder Sie in schwierigen Phasen  unterstützen.

Frage: Wenn wir schon bei der Loyalität sind. Sie ist manchmal schwierig  durchzuhalten, wenn der Partner (Lieferant) das nötige Equipment nicht liefern  kann, für ein Event, das zu veranstalten ist. Was ist  zu tun?

Florian Schröder: Hier hatten wir zum Beispiel das Erlebnis, dass unser Technikpartner aus unseren Anfängen nicht mit uns mitgewachsen ist und immer mehr Aufträge nicht umsetzen  konnte. in solchen Fällen gehen wir offen in die Kommunikation mit dem Partner /  Lieferanten, so dass dieser zumindest weiß, wenn wir uns gezwungen sehen  Aufträge anderweitig zu vergeben und schauen gleichzeitig, an welcher Stelle man  den vertrauten Partner / Lieferanten vielleicht trotzdem noch beauftragen kann.

Frage: Sie haben das Unternehmen in Hamburg von der ersten Stunde an begleitet. Und  wenn man rund über das Jahr so viele Besucher hat und zwar der verschiedensten  Art, von der Kaffeetafel über den Kindergeburtstag, Hochleistungssportlern bis zum Großereignis mit mehr als 1 500 Gästen, haben sie viele zufriedene, aber  auch gelegentlich unzufriedene Kundschaft. Wie gehen Sie damit um?

Florian Schröder: Zu der Frage fallen mir verschiedene Aspekte ein. Zum einen ist uns die  Kundenzufriedenheit wichtiger als der Gewinn, was sich für mich aus der Idee  ergibt, nachhaltig und weitsichtig zu Handeln. Das heisst natürlich nicht, dass  wir hier alles verschenken um die Kunden glücklich zu machen. Das schaffen wir zum Glück in 99% aller Fälle mit unserer Leistung. Das sage ich um die Einstellung bei Beschwerden zu zeigen. Beschwerden und Rückmeldungen werden  ernst genommen und ganz bewusst lassen wir denjenigen im ersten Schritt hören und spüren, dass wir Ihn verstanden haben und ernst nehmen. Im zweiten Schritt geht es dann darum das Problem zu lösen, was dann aber in der  Regel schon in einem sehr angenehmen Umfeld passieren kann. Das betrifft gar  nicht nur Kunden, sondern zum Beispiel auch unsere Nachbarn, mit denen wir kein Geld verdienen, die wir aber gelegentlich durch unseren Betrieb stören. Hier haben wir nach Gesprächen zum Beispiel in besonders leise Hubwägen investiert  oder haben unsere Tore gedämpft, so dass die beim Schließen nicht knallen und so weiter…

Frage: Gelegentlich heißt es, Werte seien Luxus und das Streben, ein ordentlicher   Kaufmann zu sein, halte den Realitäten nicht stand, was ist zu tun, um diesen  Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Florian Schröder: Das ist eine schwierige Frage, die sich – glaube ich – weder leicht noch schnell  beantworten bzw. lösen lässt. Ich würde mir wünschen, dass der WerteKodex 2.0  erfolgreich wird und so über die Jahre eine Sogwirkung entsteht und Menschen und Firmen sehen,  dass korrektes Verhalten sich auf lange Sicht auszahlt, mal davon abgesehen, dass es auch Spaß macht. Im zwischenmenschlichen Bereich gestaltet man ja sein Umfeld und formt seine Mitmenschen und wird von Ihnen geformt. Hier kann man – denke ich – von innen nach außen wirken. Da hilft es und wirkt es, mit gutem Beispiel voran zu gehen und  auch zu zeigen wie gut es einem damit geht. Bei Firmen und Fremden ist der Weg denke ich genau anders rum von außen nach innen. Hier können über den Erfolg von Programmen wie der Werte 2.0 Kodex Firmen ins Boot geholt werden, wo dann das Handeln der Firma nach innen auf die  Menschen in den Unternehmen wirkt.

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Fünf Fragen an Thomas Loris – ein Gespräch mit dem Chef der Blitzboxx #WertePionier

Die Blitzboxx bietet seit 2013 Konzepte für Fotoboxen im MICE Markt. Besonderer  Wert wird dabei auf eine stilvolle und qualitativ hochwertige Einbettung in das  Veranstaltungskonzept gelegt. Neben den Standorten im Westerwald und in Hamburg  wird es in 2017 weitere in Deutschland und der Schweiz geben.

Die Idee für die Fotoboxen entstand 2013 in Berlin. Auf dem täglichen Weg ins Büro entlang der Warschauer Straße wurden die öffentlichen Fotoautomaten zu jeder Tageszeit regelrecht belagert. Thomas Loris, Chef des Unternehmens, stand uns zu einem Gespräch über den Wertekodex zur Verfügung.

Frage: Werte im Blick zu halten in einer Zeit, in der postfaktisch Mode geworden ist, ist sicher nicht ganz einfach, aber Sie haben ein Unternehmen, das sich aus sehr kleinen Anfängen heraus entwickelt hat. Schon am Anfang haben sie gespürt, dass Ehrlichkeit sich auszahlt, können Sie mal kurz schildern, wie das war?

Thomas Loris: Die Idee der Blitzboxx haben wir neben unserem Hauptgeschäft, der Filmproduktion, zunächst langsam nebenbei entwickelt. Durch eine Event-Agentur, mit der wir seit vielen Jahren im Filmbereich zusammenarbeiten, bekamen wir sehr kurzfristig die Möglichkeit unsere Blitzboxx auf ihrem Messestand auf der ITB zu präsentieren. Da viele Dinge noch unfertig waren, mussten wir einiges improvisieren. So waren beispielsweise unsere Accessoires von Hand ausgeschnitten und beschrieben. Wir saßen abends zu Hause und haben fast 1.000 Holzwäscheklammern und Flyer mit unserem Logo gestempelt. Wir hatten viele Ideen, von denen wir zu diesem Zeitpunkt nur auf der Messe vor Ort erzählen konnten. Bei den Messebesuchern waren es genau diese improvisierten Dinge, die unsere Aktion sympathisch machten und die gut ankamen. Viele Interessenten glaubten an uns und gaben uns in diesem frühen Stadium die Möglichkeit, unsere Ideen umzusetzen und das Konzept weiterzuentwickeln. Daraus haben sich viele langjährige und enge Partnerschaften entwickelt, die bis heute andauern.

Frage: Sie haben die Fotobox zwar nicht erfunden, aber doch in gewisser Weise ein Allleinstellungsmerkmal, weil sie es etwas anders machen als der Wettbewerb, auch hier spielen die Dinge eine gewisse Rolle die im Wertekodex verankert sind. Können sie uns sagen, was das ist?

Thomas Loris: Bei der Entwicklung der Blitzboxx war es uns von Anfang an wichtig, dass wir uns ausschließlich über Qualität definieren. Das beginnt beim Design der Box, über die Auswahl der Accessoires, das Auftreten gegenüber den Gästen bis hin zur gesamten Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern.

Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, die teilweise aus ganz anderen Branchen kommen und für die technische Umsetzung unserer Ideen oft völlig neue Sichtweisen und Lösungen ins Spiel bringen.

Um diese Unterschiede gegenüber neuen Kunden zu kommunizieren nutzen wir weniger Onlinemarketingmaßnahmen. Wir betreiben einen relativ großen zeitlichen und finanziellen Aufwand, um sie auf Messen und kleineren Promotion-Veranstaltungen erlebbar zu machen. In persönlichen Gesprächen können wir dabei unsere Kunden kennenlernen und auch umgekehrt durch unsere Persönlichkeit überzeugen. Auf diese Weise ist sehr schnell einzuschätzen, ob die gemeinsamen Ziele und Werte für eine Zusammenarbeit passen.

Für uns zahlt sich dieses Engagement aus, da fast neunzig Prozent unserer Kunden die Blitzboxx vorher auf einer Veranstaltung erleben durften oder durch Weiterempfehlung auf uns aufmerksam wurden.

Frage: Bei aller Liebe zur Kunst, ist sie doch mit Mühen verbunden. Was denken Sie, welches der Postulate: Ehrlichkeit, Loyalität, Mut, Respekt, Weitsicht, Verantwortung und Zuverlässigkeit und das gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und dem Wettbewerb ist in ihrem Geschäft am schwierigsten durchzuhalten?

Thomas Loris: Letztendlich funktioniert es auf Dauer nur durch das enge Zusammenspiel aller Werte. Für mich persönlich würde ich dem Mut eine besondere Bedeutung geben. Mut, um Entscheidungen zu treffen, Dinge zu hinterfragen, auch und vor allem wenn sie unangenehm sind. Mut, um auch in finanziell schwierigen Momenten weiterzumachen, um der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und Kunden gerecht zu werden. Mut, sich ständig weiterzuentwickeln und neue Ideen auszuprobieren, auch wenn sie noch Zeit brauchen um sich durchzusetzen oder letztendlich gar scheitern. Im Hinblick auf Wettbewerber fällt es manchmal schwer, den Mut zu haben, um aufeinander zuzugehen. Wir versuchen dadurch Synergien zu schaffen und empfehlen Konzepte auch weiter, von denen wir überzeugt sind, falls dies für eine Kundenanfrage besser passen sollte.

Frage: Die Expansion ihres Unternehmens ist nicht ganz einfach, weil alles authentisch sein soll, was mit der Blitzboxx geschieht. Und da sie es deutschland- am liebsten europaweit betreiben wollen, müssen sie häufig multiplizieren. Wie geht das?

Thomas Loris: Die Blitzboxx ist als Ein-Mann-Projekt gestartet. Vor allem im vergangen Jahr, nach unserer Teilnahme an der Captain Mice Future Tour,  haben wir eine Entwicklung durchlaufen, die eine Expansion von Material, Standorten und Mitarbeitern erforderte. Weitaus schwieriger als die Zusammenstellung neuer Pakete, die zunächst einen überwiegend finanziellen Aufwand bedeuteten, war für mich, loslassen zu können. Dinge abzugeben und trotzdem sicherzustellen, dass die mir wichtigen Werte bei der Durchführung unserer Veranstaltungen beachtet werden.

Der Anspruch bei der Suche nach Mitarbeitern gestaltete sich nicht leicht und wir haben uns vor allem auf Empfehlungen von Menschen verlassen, mit denen wir schon über längere Zeit eng verbunden sind. Das Wichtigste, was wir dabei gelernt haben, ist ganz simpel: Kommunikation. Wenn irgendwo Probleme auftraten, lag es fast ausschließlich an nicht eindeutig kommunizierten Vorgaben oder Erwartungen. Dinge, die für mich klar waren aber andere Mitarbeiter nicht wissen konnten. Daraus haben wir gelernt und uns selbst etwas gebremst, um zunächst eine Art „Handbuch“ zu entwickeln, damit für alle zukünftigen Expansionen eine klare Grundlage vorliegt und bei jeder Veranstaltung unsere Werte transportiert werden.

Frage: Gelegentlich heißt es, Werte seien Luxus und das Streben, ein ordentlicher Kaufmann zu sein, halte den Realitäten nicht stand, was ist zu tun, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Thomas Loris: Wir haben dazu bisher sehr positive Erfahrungen gemacht. Bei all unseren Kunden konnten wir uns auf eine sehr enge, professionelle und werteorientierte Zusammenarbeit verlassen.

Um dies weiter, auch branchenübergreifend, zu fördern, ist der Wertekodex für uns ein sehr richtiger und wichtiger Schritt, den wir von Beginn an unterstützen möchten. Die Handlungsempfehlungen stellen für uns klare Richtlinien für einen gemeinsamen verlässlichen Umgang dar, die wir bieten, aber auch von allen Akteuren erwarten. Um dies klar zu kommunizieren, kann es z. B. notwendig sein, bestimmte Anfragen abzulehnen oder die Zusammenarbeit mit Partnern ständig neu zu bewerten.

Wir wünschen uns, dass sich der Wertekodex etabliert und sich möglichst viele Dienstleister anschließen und ihn umsetzen. Er erleichtert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ungemein.

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Fünf Fragen an Christian von Rumohr – ein Gespräch mit dem Chef des Hotels Mondial #WertePionier

In Berlin zwischen Bleibtreu- und Schlüterstrasse findet sich das Vier-Sterne-Haus Mondial, mitten auf dem lebendigsten, exklusivsten Stück des Ku’damms. Verwurzelt in einer langen Tradition als Hotel vorwiegend für Stammgäste hat das Haus in den letzten vier Jahren unter der Leitung des Geschäftsführenden Direktors Christian von Rumohr den Flair der Caféhauskultur der 20er Jahre für die Restaurants wiederentdeckt und ihn mit der Moderne verbunden.

Bar, Restaurant, Eingangshalle und Terrasse erhielten mehr als nur ein Facelift, wurden mit klarer konsequenter Linie in Position gebracht, um so den besonderen Herausforderungen in der Hauptstadt zu bestehen.

Bewusst ist man sich zugleich der geschichtlich-gesellschaftlichen Verantwortung, die mit der Lage des Grundstücks verbunden ist: Das auf den Namen „Redelsheimer“ getaufte Restaurant erinnert mit Respekt an den Namensgebers Paul Jakob Redelsheimer, einen Berliner Möbelfabrikanten, der hier auf Nr. 47 seine Geschäftsräume hatte und dessen Leben 1937 in Theresienstadt endete.

Eleganz und stilvolle Atmosphäre, helle Farben und hochwertige Materialien, die offene und zugewandte Gastlichkeit eines funktionierenden und ambitionierten Teams sowie Kriterien wie zertifizierte Barrierefreiheit prägen den Geist des Hauses, das heute den individuellen Wünschen aller privat Reisender – insbesondere auch derer mit Handicap –, ebenso gerecht wird wie den gehobenen Ansprüchen Geschäftsreisender und Tagungsgästen.

Auch für den Businesslunch gibt es kaum keinen besseren Ort: Im Restaurant bei offenen Fensterfronten oder auf der großzügigen Kudamm-Terrasse können sich Geschäftsleute von leichten bodenständigen Gerichten überzeugen lassen. Nachfolgende Termine? Vorsicht. Die Versuchung ist groß, sich dem Ambiente hinzugeben, zurückgelehnt dem Treiben auf dem Kudamm zuzuschauen oder gleich in die angrenzende Bar zu wechseln, wo Keeper Nouri, Institution der Berliner Hotelszene, ab dem frühen Abend Cocktails mixt. Christian von Rumohr stand uns fünf Augenblicke zur Verfügung.

Frage: Werte sind ja etwas besonderes in unserer jetzigen Zeit, die von Egoismen geprägt ist. Wie sind Sie eigentlich mit dem Themenkreis in Berührung gekommen?

Christian von Rumohr: Ich bin so erzogen worden, dann kam das Erwachsenwerden mit dem Hamburger Kaufmannsdenken und der Lehre in Hamburg, und dann hatte ich das Glück weitestgehend Direktoren gehabt zu haben unter denen man so arbeiten konnte. Nach vielen interessanten Gesprächen mit Bernd Fritzges sprach er mich auf das Format an.

Frage:  In dem von und für die Eventbranche gschaffenen Wertekodex steht Ehrlichkeit ganz oben auf der Pyramide. Ist das Zufall oder kommt dieser Verhaltensweise tatsächlich eine besondere Bedeutung zu?

Christian von Rumohr: Beides, ehrliches kaufmännisches Handeln hat meinem Eindruck nach vor Jahren bei den Firmenratenverhandlungen Einzug gehalten, beim Internet gibt es noch Steigerungspotential, und der logische nächste Schritt ist die Eventbranche. Letztendlich gibt man ein großes Budget in fremde Hände, da hilft der Wertekodex

Frage: Das Hotel Mondial in Berlin am Kurfürstendamm hat ja aufgrund seiner Lage ein Alleinstellungsmerkmal. Wie gehen Sie damit bei der Preisfindung gegenüber dem Hotelgast aber auch gegenüber der Tagungskundschaft um?

Christian von Rumohr: Ja, zugegeben die Lage ist wirklich toll, aber bitte vergessen Sie nicht, dass wir ein mittelständischer Einzelkämpfer sind. Das hat Vor– und Nachteile, aber ganz klar ist unser tägliches Handeln vom Einkauf der Waren, das Umgehen mit Mitarbeitern, das Betreuen des Gastes (nicht zu vergessen, dass wir das 1. barreirrefreie Hotel Europas waren), bis zur Verabschiedung des Gastes geprägt von Inhalten des Wertekodexes. In Bezug auf die Preisfindung schließen auch wir manchmal marktgerechte Kompromisse, aber den Preiskampf machen wir nicht mit. Auch wenn dann ein Zimmer mal leer steht im Haus gibt es genug zu tun bis hin zu einer vielleicht sogar bewussten Regenerierung von Mensch und Mobiliar

Frage: Man sagt nicht umsonst, dass motivierte Mitarbeiter das Wichtigste ist, was ein Unternehmen heute braucht. Das trifft sicher noch mehr auf die Hotellerie zu. Im Wertekodex wird von Respekt gesprochen, gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitbewerbern, aber auch gegenüber den Angestellten. Was ist zu tun, wenn es einem Gast einmal an Respekt mangelt?

Christian von Rumohr: Ich muss gestehen, dass mein Maß an Gästebeschwerdeakzeptanz gesunken ist. Erst im letzten Meeting auf der letzten Strategiebesprechung 2017 in Dresden habe ich allen Abteilungsleiter und stellvertretenden nochmal deutlich gemacht, dass ich es nie wieder erleben möchte, dass ein Gast einen Mitarbeiter zum Weinen bringt.Was war passiert? Ein anreisender Gast konnte einfach morgens um halb 10 sein Zimmer noch nicht direkt beziehen und hat sich gegenüber meiner Mitarbeiterin Luft verschafft. Ein klärendes Gespräch konnte die Situation in diesem Fall bereinigen und meine Mitarbeiterin akzeptierte die Entschuldigung.Ich scheue mich nicht, Gästen mitzuteilen, dass das Hotel Mondial vielleicht nicht das richtige Hotel für den Aufenthalt ist oder wieder sein wird.

Frage: Gelegentlich heißt es, Werte seien Luxus und das Streben, ein ordentlicher Kaufmann zu sein, halte den Realitäten nicht stand, was ist zu tun, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Christian von Rumohr: Unabhängig davon in welcher Situation man sich befindet, muss man sich diese Dinge immer wieder ins Gedächtnis rufen. Enttäuschungen bleiben nicht aus, es gilt zudem Schaden vom Betrieb fernzuhalten. Wir haben für uns diesen Weg beschlossen und sind froh, dass unser Erfolg hier im Mondial nicht auf dem Rücken Schwächerer oder zu Lasten anderer basiert.

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Fünf Fragen an Peter Friedhofen – ein Gespräch mit dem Geschäftsführer von ALOOM #WertePionier

Professionelles Tagungsmanagement ist ein Anspruch, der erfüllt werden will. Und wer ein Event zu organisieren hat, erfährt, welche Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg liegen. ALOOM hat sich im Markt einen Namen gemacht, auch weil die Firma zur Hotelbuchungs- und Locationplattform mutierte. Peter Friedhofen hat sich aus Überzeugung mit dem Wertekodex identifiziert. Er stand uns zu einem kurzen Gespräch zur Verfügung.

Frage: Im Wertekodex steht Ehrlichkeit an der Spitze der Skala. Das hat sicher seinen Sinn, denn alle anderen Werte basieren darauf. Darf ich fragen, wie Sie es damit halten im Verhältnis zu Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten aber auch gegenüber dem Wettbewerb?

Peter Friedhofen: Besonders in unserer heutigen Zeit, in der zu viel Unverbindlichkeit herrscht, Absprachen und Besprochenes immer kürzere Halbwertszeiten zu haben scheinen, ist es umso wichtiger, grundlegende Werte zu haben und diese auch zu leben. Die Ehrlichkeit im Innenverhältnis eines Unternehmens zählt für mich zu den Grundfesten einer gelebten Wertekultur. Mitarbeiter wie Vorgesetzte müssen sich auf Abgesprochenes und gemachte Zusagen verlassen können. Vertrauen ist die Grundlage jedes erfolgreichen Teams. Wenn Ehrlichkeit fehlt, kann kein Vertrauen da sein.

Frage: Sie haben Ihre Firma soeben zu einem Marktplatz für die Eventbranche entwickelt. Dafür bedarf es sicher eines gewissen Mutes, ein Wert, der auch im Kodex eine Rolle spielt. Können Sie einmal kurz schildern, was die schwierigste Phase in der Umsetzung war und wie sie überwunden wurde?

Peter Friedhofen: Die schwierigste Phase des Projektes war nicht der Start, die Projektierung oder die eigentliche Umsetzung sondern tatsächlich die Geduld zu warten, bis das Projekt final abgeschlossen war. Ich würde in diesem Kontext auch nicht von Mut sprechen wollen, sondern von Unternehmertum. Unternehmen, die sich nicht weiterentwickeln, werden zwangsläufig, gerade in unserem doch sehr agilem Entwicklungsumfeld, verlieren. Es ist also eine zwingende Voraussetzung, permanent, wenn Sie so wollen, den Mut aufzubringen, sich und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Ich finde, dass Mut in diesem Kontext die Grundeigenschaft eines jedes Unternehmers ist; lässt uns genau dieser doch jeden Tage wach durch die Welt gehen und heute Dinge unternehmen, die morgen unsere neuen Projekte sind.

Frage: Eng mit dem Mut zusammen hängt die Weitsicht, denn, wenn man nur wenige Schritte voraus sieht, ist schlecht voraus zu stürmen. Der Wertekodex erwartet diese Weitsicht gegenüber den Mitarbeitern, den Kunden den Lieferanten und dem Wettbewerb. Das erscheint in der Expansionsphase besonders wichtig, denn man muss ja immer eine Nase voraus sein. Wie ist hier  vorzugehen?

Peter Friedhofen: Ich würde hier gerne den Begriff der Verantwortung benutzen. Weitsicht gleich Verantwortung. Die Weitsicht bzw. Verantwortung sich, seine Mitarbeiter, Lieferanten und andere Beteiligte mit neuen Projekten nicht zu überfordern, aber auch nicht zu unterfordern. Die Herausforderung trotz des operativen Tagesgeschäftes immer die formulierten und gesteckten Ziele und Visionen im Auge zu behalten. Diese tragen im Ergebnis ja zur Absicherung aller Beteiligten bei. Aber schon der Weg dahin sollte das berücksichtigen. Alle Beteiligten müssen zwingend diese Ziele kennen und fortlaufend informiert und integriert werden. Nur so können auch zähe, aufreibende Phasen eines Projektes erfolgreich im Team überwunden werden.

Frage: Überspitzt könnte man sagen, die Leitsätze bedingen den wirtschaftlichen Erfolg. Denn das Leben lehrt, dass man damit weiter kommt als mit Unseriosität. Wie sind Sie eigentlich mit der Initiative in Berührung gekommen?

Peter Friedhofen: Meine Kontakt zur Initiative entstand über Bernd Fritzges. Wir hatten an anderer Stelle geschäftlichen Kontakt und kamen so auf das Thema Werte 2.0. Im Rahmen der technologischen Umstrukturierung von ALOOM wurden auch in der Operative viele Dinge verändert. In diesem Zusammenhang habe ich viele offene Gespräche mit meinen Mitarbeitern geführt, welche immer wieder auch irgendeinen Bezug zum Wertethema hatten. Ich habe hier viel erfahren dürfen und in diesem Zusammenhang auch meinen Managementansatz überprüft und  teilweise verändert. Die Ergebnisse waren extrem spannend für mich. Somit hat das Thema für mich zwischenzeitlich eine hohe Relevanz. Ich bin überzeugt, dass die Werte 2.0 Plattform wertvolle Impulse für die Veranstaltungsbranche liefern kann.

Frage: Trotzdem heißt es gelegentlich, Werte seien Luxus und das Streben, ein ordentlicher Kaufmann zu sein, halte den Realitäten nicht stand. Was ist zu tun, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Peter Friedhofen: Das muss, glaube ich, jeder für sich selber entscheiden. Will ich ein ehrenhafter Kaufmann sein, oder nicht? Ist es mir wichtig, dass mein Wort etwas zählt? Dass sich die Menschen auf mich verlassen können? Ich persönlich will für mich diesen – wenn Sie es so nennen mögen – Luxus, ein ordentlicher Kaufmann zu sein. Mein Wort soll etwas zählen. Ich möchte, dass sich meine Mitarbeiter und unsere Kooperationspartner auf mich verlassen können. Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass jeder langfristig orientierte Unternehmer nicht an einem Wertegerüst, wenn auch nur in einer Minimalkonfiguration, vorbeikommt, da der Markt, die Mitarbeiter und Partner dieses einfordern. Denn: Wie kann man ohne Markt, Mitarbeiter und Partner ein erfolgreicher Unternehmer sein?

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Fünf Fragen an Doreen Biskup – ein Gespräch mit der Chefin der MICE Acadamy #WertePionier

Die MICE Academy in Berlin ist eine Fortbildungseinrichtung der besonderen Art.  Hier geht es nicht um die Grundlagen des Geschäfts mit den Events, sondern um das Tüpfelchen auf dem I, um das, was letzten Endes den Erfolg ausmacht, vermittelt nicht im Frontalunterricht sondern am Objekt erarbeitet. So entsteht eine Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen und mit dem Ergebnis zufrieden sind. Doreen Biskup stand uns fünf Augenblicke zur Verfügung, bei denen es um Werte 2.0 ging.

Frage:  Werte haben in unserer jetzigen Zeit, die von Egoismen geprägt ist, ja eine besondere Bedeutung. Wie sind Sie eigentlich mit dem Themenkreis in Berührung gekommen?

Doreen Biskup: Das Thema Werte spielt im täglichen Business eine immer wiederkehrende Rolle. Seit ich in der Branche aktiv als Eventmanagerin und später als Dozentin und Referentin tätig war, wurden viele Absprachen mündlich oder halbschriftlich getroffen. Das setzt viel Mut, Vertrauen in die Beteiligten und Loyalität untereinander voraus. Leider trifft man im Laufe der Zeit auch auf das ein oder andere schwarze Schaf, welches das Vertrauen ausnutzt, Ideen klaut oder sich nicht an Absprachen hält. Vor allem hier zeigt sich, wie wichtig wertvolles Handeln ist. Die meisten von uns sind in kleinen und mittelständischen Unternehmen tätig. Ein großer finanzieller oder personeller Puffer ist meist nicht gegeben, so dass „unehrenhaftes“ Verhalten seitens der Geschäftsführer schnell über Gedeih oder Verderb entscheidet.

Frage: Wie Sie mir erzählten, haben Sie ein Unternehmen, dass sich mit Fortbildung beschäftigt in einem Bereich, der nicht so sehr Mainstream ist, sondern speziell. Das erfordert natürlich besondere Maßnahmen gegenüber den Kunden aber auch bei den Dozenten. Auf der Pyramide des Kodex steht Ehrlichkeit ganz oben. Können Sie ’mal kurz schildern, was das für Sie und Ihr Unternehmen bedeutet?

Doreen Biskup: Ich führe eine Weiterbildungsakademie, die vor allem spezialisierte Eventmanagement-Seminare anbietet. Meine Dozenten sind langjährige Geschäftspartner, denen ich vertraue. Vor allem bei offenen Seminaren, bei denen bis drei oder vier Wochen vor Termin manchmal nicht feststeht, ob diese stattfinden, ist Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit bedeutsam. Ich kommuniziere aus dem Grund immer direkt und sofort mit meinem „Team“, erwarte dies jedoch auch von Ihm. Dieses Verhalten lebe ich auch mit Veranstaltungsstätten oder anderen Gewerken, die ich in diesem Zusammenhang beauftrage. Nur durch ein solides Netzwerk aus Dienstleistern kann ich als Kleinstunternehmen meinen Kunden eine gleichbleibend hohe Qualität anbieten.

Frage: „Mut zeigte selbst der lahme Muck“ ist ein Spruch, der hier im Rheinland schon ’mal  zitiert wird, wenn man erzählen will, wie es zur Eroberung kam. Wären Sie so nett einmal kurz zu schildern, welche Rolle Mut in ihrer MICE Academy spielt im Verhältnis zu Mitarbeitern, Kunden, aber auch im Verhältnis zu Mitbewerbern.

Doreen Biskup: Mut ist die Grundvoraussetzung um unternehmerisch zu handeln. Chancen zu erkennen ist die eine Sache, diese auch zu ergreifen, das Geschäft zu entwickeln und sich ganz bewusst für oder gegen bestimmte Dinge zu entscheiden, ist ein Erfolgsfaktor meines Unternehmens.  Als Eventmanagerin unterliege ich stets dem Bedürfnis, alles zu 120 Prozent perfekt umzusetzen. Das funktioniert jedoch nur bedingt, wenn ich nicht selbst vor Ort sein kann. Aus diesem Grund erfordert es für mich unabhängig vom Vertrauen, das ich meinen Mitarbeitern und Geschäftspartnern schenke, tatsächlich Tag für Tag ganz persönlichen Mut, um dieses Vertrauen überhaupt erst einmal zu entwickeln. Mutig sein, heißt aber auch Position zu beziehen, seine Ansichten zu vertreten und für diese und das eigene Business einzustehen. Das bedeutet vor allem in Bezug auf Mitbewerber, 1. eine klare Positionierung und 2. auch diese mit Mißständen in Bezug auf das eigene Unternehmen oder der Branche zu konfrontieren.

Frage: Wenn Sie die Postulate des Wertekodex betrachten, welche Anforderung – denken Sie – ist am schwersten zu realisieren im täglichen Kampf um das liebe Brot und warum?

Doreen Biskup: Am schwersten zu realisieren ist wahrscheinlich der Wert „Mut“. Alle anderen Werte bauen ein Stück weit darauf auf. Als Unternehmerin muss ich den Mut haben Entscheidungen zu treffen, ehrlich zu sein und vielleicht auch eigenes Fehlverhalten einzugestehen usw. Das bedeutet, ein jeder selbst wird in seinem wertvollen Handeln sicherlich ab und an mit seinem eigenen inneren Schweinehund konfrontiert. Das auszuhalten ist nicht zwangsläufig für jeden eine Selbstverständlichkeit. Mitarbeiter oder Geschäftspartner könnten sich abwenden. Finanzielle Einbußen könnten entstehen. Das vermeintliche Scheitern zu ertragen, daran zu wachsen und weiter zu machen, erfordert unfassbar viel Mut.

Frage: Gelegentlich heißt es, Werte seien Luxus und das Streben, eine ordentliche Kauffrau zu sein, halte den Realitäten nicht stand, was ist zu tun, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Doreen Biskup: Andere Länder – andere Sitten. Es gibt Gegenden in denen ein guter, ordentlicher Kaufmann daran gemessen wird, in welcher Höhe, er seine Geschäftspartner über den Tisch zieht. Das entspricht nun nicht unserer Kultur und macht langfristig gesehen, sicher auch einsam und viele Feinde. Die Frage, die sich stellt, ist doch die: Kann ich mir jeden Morgen mit ruhigem Gewissen in die Augen schauen und den Anblick ertragen? Einige Beispiele, auch aus unserer Branche zeigen, dass zwar auch die Nichtehrbaren immer irgendwie weitermachen. Doch bleibt ein fader Beigeschmack, Türen zu potentiellen Geschäftspartnern verschließen sich, Aufträge werden nicht mehr vergeben. Das Every-Day Business wird schwieriger. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass Menschen miteinander reden, sich austauschen und beginnen sich in Bezug auf bestimmte Aspekte zu commiten. So z.B auch zum Wertekodex. Als Kodex, der verspricht, das jeder, der sich diesem verschreibt, genau diese Werte lebt und nach diesen handelt, geben wir Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Kunden auch eine Sicherheit. Entscheidend dabei ist, dass es hier bei den Unterzeichnern nicht beim bloßen Commitment bleibt, sondern die Werte auch mit Leben gefüllt werden. Schwarze Schafe oder unehrenhaftes Geschäftsgebaren sollten aber auch kommuniziert werden. Dabei geht es nicht um permanente Fehlerfreiheit. Fehler passieren und sind auch menschlich. Es geht aber darum, daraus zu lernen und sie nicht zu wiederholen und sich dem ordentlichen Kaufmann, mit all seinen Werten so permanent anzunähern.

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Fünf Fragen an Oliver Hasert – ein Gespräch mit dem Chef des Parkhotels Landau #WertePionier

Landau, eine Stadt in der Pfalz. Ob Konferenz oder Tagung, das Vier-Sterne-Parkhotel hat hier für jeden Anlass die passenden Seminarräume in modernster technischer Ausstattung. Professionell tagen, genussvoll speisen und angenehm übernachten, das ist hier möglich. Für Seminare und Tagungen stehen geeignete Räume von 21 m2 bis 105 m2 mit Klimaanlage und Tageslicht zur Verfügung. Ausgestattet sind diese mit LED-Tageslichtanlagen, ausgefeilter Beamertechnik und WLAN-Optimierung. Ein erfahrenes Team betreut die Gäste und stellt sicher, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg wird.  Wer will, kann in einem der 77 hochwertig ausgestatteten Zimmer zu Hause sein, wem das noch nicht genügt, dem sei eine Suite empfohlen mit Blick auf die Jugendstil-Festhalle und natürlich drahtlosem und kostenlosem Internetzugang.

Für größere Veranstaltung besteht ergänzend die Möglichkeit, die benachbarte Jugendstil-Festhalle zu nutzen, wo bis zu 1.000 Personen Platz haben. Hier ist das Parkhotel Cateringpartner mit Genuss in jedem Sinn des Wortes. Der Chef des Parkhotels, Oliver Hasert, bekennt sich zu Werte 2.0. Er war so liebenswürdig, uns fünf Fragen zu beantworten.

Frage: Wie geschildert, führen Sie ein Businesshotel in einer prosperierenden Stadt mit allen Chancen und Risiken, die das mit sich bringt. Auf dem Wertekodex steht Ehrlichkeit an der Spitze. Würden Sie meinen, dass dies Zufall ist oder macht das einen Sinn?

Oliver Hasert: Auf der einen Seite habe ich schon den Eindruck, dass es in der Gesellschaft eine tiefe Sehnsucht nach Ehrlichkeit gibt und der Stellenwert deswegen vielleicht so hoch ist. Für mich persönlich ist es auf der anderen Seite jedoch Zufall, alle Werte machen gleich viel Sinn, sind für mich mehr ein Ensemble sich gegenseitig bedingender Faktoren.

Frage: Ihr Umfeld ist ja von der Weinwirtschaft geprägt, die in den letzten Jahren einen nicht gekannten Aufschwung erlebt, weil die jungen Leute, die die Betriebe von ihren Eltern übernahmen, in Qualität und Diversifikation investierten, aber auch gelegentlich in Übernachtungsmöglichkeiten. So entstehen Mitbewerber und Geschäftsmöglichkeiten, z.B. beim Catering. Wie gehen Sie damit um?

Oliver Hasert: Ich glaube daran, dass jeder Wettbewerb, gerade in unserer Branche, Innovation in eine Region oder Metropole bringt, neugierig macht und Aufmerksamkeit schafft, wodurch wiederum für alle ein Benefit entsteht. Aus diesen Veränderungen können wertvolle Kooperationen entstehen und sich für den Einzelnen neue Geschäftsfelder eröffnen.

Frage: Im Wertekodex ist von Respekt die Rede. Während dieses Verhalten gegenüber  Mitarbeitern, Kunden. Lieferanten und Mitbewerbern sich schon aus dem Geschäft heraus ergibt, lässt die Kundschaft diesen gegenüber den Angestellten des Hotels gelegentlich vermissen. Was passiert, wenn Ihnen so etwas zur Kenntnis gelangt

Oliver Hasert: Wenn es persönlich wird, nehme ich es persönlich und das geschieht gleichermaßen, wenn meine Mitarbeiter Angriffsfläche sind oder ich dadurch direkt angesprochen werde. Mein Ziel ist es immer, Konflikte auf der Sachebene zu lösen, aber es gibt Grenzen, die ich ganz klar ziehe.

Frage: Zuverlässigkeit ist ein Wert, der aus sich heraus gilt. Man lebt sie und erwartet sie vom Umfeld. Normalerweise wird so etwas im Elternhaus vermittelt. Das ist allerdings im Laufe der Zeit erodiert, weil es immer weniger intakte Familien gibt. Wie gehen Sie diesen Problemkreis im Hotel an?

Oliver Hasert: Zuverlässigkeit als Wert vermitteln ist, wie bei anderen Werten, doch eine gesellschaftliche Aufgabe. Da müssen wir uns alle einbringen, nicht nur auf Eltern oder Schule Verantwortung abwälzen: Zuverlässigkeit entsteht nur in wechselseitigem Austausch. Bei einem Mitarbeiter, der als unzuverlässig wahrgenommen wird, ist es mir wichtig herauszufinden, was dahinter steckt.

Frage: Gelegentlich heißt es, Werte seien Luxus und das Streben, ein ordentlicher Kaufmann zu sein, halte den Realitäten nicht stand, was ist zu tun, um diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten?

Oliver Hasert: Ich sehe das so: Ich muss mich mit meinem Wertesystem auseinandersetzen und mich dazu bekennen. Wenn ich aus dieser Haltung agiere, werde ich auch (automatisch) mit solchen Menschen zusammenarbeiten, die meinem Wertesystem zumindest nahestehen. Am Ende ist es doch so, wie M. Gandhi gesagt hat: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt“. Ich kann nicht erst abwarten, bis alle anderen alles richtig machen, bevor ich damit anfange, da muss man auch mal in Vorleistung gehen.

 

Von Philipp Maas

 

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WerteEvent 2017 – Was ist Werte Gambling?

Der Termin für das nächste WerteEvent der Veranstaltungsbranche steht fest und was anfangs für mich noch wie ein Problem wirkte, wird nun schon fast zur Tradition. Das WerteEvent findet wieder vor einem Feiertag statt, dieses Mal vor Fronleichnam am 14. Juni 2017. Inzwischen bin ich jedoch davon überzeugt, dass aufgrund der intensiven, inspirierenden und persönlichen Gespräche bis oftmals spät in die Nacht, der freie Tag am Folgetag uns die Atmosphäre noch entspannter wahrnehmen lässt. Und so wird ein Fluch manchmal zum Segen entgegengesetzt aller organisatorischer Regeln der Business-Veranstaltungswelt.

Aber es gibt auch wieder Neues zu berichten: Wie bereits angekündigt, hat sich das Werte-Format einem Relaunch unterzogen und wir glänzen mit neuer Bildmarke und Typografie. WerteEvent und WerteKodex sind ab sofort untrennbar in der Kommunikation. Darüber hinaus ist auch der Veranstaltungsort nächstes Jahr neu, denn Werte wird im frisch modernisierten Kongresszentrum der Westfalenhallen Dortmund stattfinden. Bereits in den letzten Jahren haben uns die Dortmunder Westfalenhallen und die dazugehörige Messe „Best of Events“ unterstützt und ich bin sehr dankbar, dass die Partnerschaft auf diesem Wege intensiviert werden kann. Um die berechtigte Frage „Und warum nicht mehr in Montabaur?“ gleich vorweg zu beantworten, freue ich mich voller Stolz mitteilen zu dürfen, dass Hotel Schloss Montabaur mit Ralf Kleinheinrich an der Spitze weiterhin zum Veranstalter-Team zählt. Dieser starke Partner, der in den letzten Jahren die Messlatte hochgelegt hat, unterstützt weiterhin das Format aus Überzeugung – toll! Und auch mit dem Mitveranstalter der ersten Stunde Estrel Berlin und der guten Seele Heike Klein beweisen wir weiterhin Kontinuität.

Aber kommen wir zur Frage: Was ist Werte Gambling? Hierzu muss erwähnt werden, dass ich bei der Recherche für unser Motto der nächsten Veranstaltung auf einen Blogbeitrag eines Zauberers und Hütchenspielers gestoßen bin, der Gambling in Bezug auf Spiele wie Poker, Black Jack oder Roulette wie folgt erklärt:

„Beim Gambling geht es darum, auf den Ausgang eines Ereignisses zu setzen, obwohl zu dem Zeitpunkt des Setzens die Erfolgschancen gering sind oder noch kein konkreter Anhaltspunkt auf einen möglicherweise eintretenden Erfolg vorliegt.“

Sofort schickte ich diesen Beitrag an Annegret Steglich, die unsere Werte-Geschäftsstelle leitet und den Stein für den WerteKodex der Deutschen Eventbranche ins Rollen brachte. Wir beide hatten den gleichen Gedanken: „Das passt ja voll zur Entstehung des WerteKodex!“ „Warum?“ mag der ein oder andere sich fragen. Die Begründung liegt auf der Hand: Mit dem Entschluss, das WerteEvent in das jährliche Treffen einer Werte-Community zu wandeln und die Erarbeitung und Etablierung eines WerteKodex in den Vordergrund zu stellen, war uns bewusst, dass das auch in die Hose gehen kann. Und nach anfänglicher euphorischer Zustimmung von allen Seiten und über 120 mündlichen Zusagen, ein Bekenntnis zu einem werteorientierten Umgang auf Basis von definierten Leitsätzen zu dokumentieren, trat auch erst einmal Ernüchterung bei uns ein. Verbandsvertreter teilten mir mit, dass sie das erst einmal beobachten wollen, merkwürdige Kumpanen der Branchen hauten in ihren Newsletter-Beiträgen mit widersprüchlichen Argumenten drauf, andere warfen uns vor, dass wir mit einem Unterstützungsbeitrag in Höhe von 190 Euro (inkl. Werte-Ticket!) uns jetzt bereichern und das ganze Thema kommerzialisieren wollen. Dabei sollte man jedoch wissen, dass unsere Benefizveranstaltung bisher den kompletten Überschuss von fast 60.000 Euro an die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V. gespendet hat und neben mir auch viele andere Menschen Zeit und Geld in die Unterstützung des Formats investiert haben. Was mich jedoch in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren e. V. enttäuschte: Die zuerst getroffenen Zusagen von Veranstaltungsplanern aus Unternehmen wurden meistens nicht bestätigt – schade!

Aber was vielleicht kurze Zeit bei mir für Frustration sorgte, wandelte sich sehr schnell in eine Art „All In“, um in der Poker-Terminologie zu bleiben. Eigentlich bestätigte mich das nun umso mehr, denn die Unternehmen und Menschen, die ihr Commitment bereits gegeben haben, gehören zu einem außergewöhnlichen und im positiven Sinne elitären Kreis. Wo andere noch versuchen über Jahre hinweg ein tragbares Veranstaltungsformat zu entwickeln, haben wir bereits unter Beweis gestellt, dass wir erfolgreich sind. Wir hecheln keinen Alibi-Teilnehmern nach, wir stellen uns der Herausforderung, unsere Veranstaltung, die aus Überzeugung organisch gewachsen ist, auf ein nachhaltiges Fundament für die Zukunft zu stellen. Ich gebe allen Kritikern des WerteKodex recht: Wenn das nicht funktioniert, brauchen wir kein WerteEvent. Wir wollen nur Teilnehmer, die mit geschwellter Brust sagen: „Ich stehe zum WerteKodex, hier finde ich mich wieder!“ Menschen, die erst einmal abwarten wollen, nun ja, wir sind kein Trendsetter-Club, wir haben das Thema bereits besetzt als es noch nicht „sexy“ war. Und wir müssen uns keinem wirtschaftlichen Druck stellen – was für ein Luxus!

Aber was bedeutet das jetzt für unser Format? Der kreative Veranstaltungsplaner kann es sich vielleicht schon denken. Der Arbeitstitel „Werte Gambling“ wird sich im Motto unserer nächsten Veranstaltung wiederfinden und Dank der kreativen Zuarbeit von Annegret Steglich und Philip Anton, der in den letzten beiden Jahren gezeigt hat, wie man Story Telling auch im Bühnen Set Up integriert, lechze ich bereits nach der Ausarbeitung unseres roten Fadens. Ich verspreche, dass wir mit einer Key Note begeistern und spielerisch das Thema Werte in Szene setzen werden. Selten hatte ich eine derart große Vorfreude auf ein Event wie auf die 8. Ausgabe von Werte! Und wenn ich darüber nachdenke, wird aus einem „All In“ ein „Bet for Value“, das bezeichnet nämlich einen Einsatz in einer bestimmten Situation, mit dem nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf lange Sicht häufiger gewonnen als verloren wird.

 

Wer Partner vom WerteEvent werden möchte, sich zum WerteKodex bekennen möchte oder Fragen hat, ich freue mich über jede Kontaktaufnahme. Ab sofort ist die Anmeldeplattform zum Early Bird Tarif freigeschaltet unter www.werte-event.converve.com.

 

Teilnahmegebühren für Veranstaltungsplaner aus Agenturen und Unternehmen sowie Verbandsvertreter:

WerteEvent inkl. Commitment zum WerteKodex (Early Bird bis 20.01.2017) 190,00 Euro

WerteEvent ohne Commitment zum WerteKodex (Early Bird bis 20.01.2017) 99,00 Euro

Teilnahmegebühren für alle anderen Anbieter:

WerteEvent inkl. Commitment zum WerteKodex (Early Bird bis 20.01.2017) 190,00 Euro

WerteEvent ohne Commitment zum WerteKodex (Early Bird bis 20.01.2017) 249,00 Euro

 

Quellenangabe im Artikel: http://www.lazarro.de/was-ist-gambling/

Bildrechte: Studio_3321/Fotolia

 

Quelle Artikel: http://pregas.de/allgemein/item/was-ist-werte-gambling/

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WertePremiere in Mannheim auf dem Pharma Fortbildungsforum

Wir feiern heut eine kleine Premiere in Mannheim auf dem Pharma Fortbildungsforum: Vortrag zum WerteKodex im Trio! Die wunderbare Heike Klein hat uns mit ihrem Erfahrungsschatz unterstützt. Jetzt aber zurück an die WertePlattform – wir sind fleißig für unsere #wertepioniere!

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VORANKÜNDIGUNG | WerteEvent 2017

Bis Du ein ehrbarer Veranstaltungsplaner? Dann komm dazu! #WerteEvent #WerteKodex

Publié par Werte sur lundi 5 décembre 2016

 

 

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