WerteNews

Was ist eigentlich Solidarität?

In den letzten Tagen habe ich in meinen Korrespondenzen sehr oft aus unserem Wertekodex zitiert:

Aber auch andere Leitsätze aus dem Wertekodex finden derzeit sehr passend Anwendung. In der jetzigen Situation, in der wir einerseits Leib und Leben gerade für unsere alten und kranken Mitmenschen retten müssen, andererseits auf die größte ordnungspolitische Herausforderung seit Ende des zweiten Weltkrieges zusteuern, wird der Ruf nach Solidarität lauter.

Doch was ist Solidarität? Hierzu habe ich auf einer Seite der Universität Hamburg folgende Definition gefunden:

Solidarität bezeichnet das gegenseitige füreinander Eintreten in einer Gemeinschaft und beschreibt einen gesellschaftlichen Zustand, in dem die Beziehungen zwischen den einzelnen Menschen und dem Gemeinwesen (Gemeinwesenarbeit) gleichermaßen durch Eigenständigkeit und Verantwortung der Individuen und durch Anspruch und Verantwortung des Gemeinwesens gekennzeichnet sind.

Dieses Solidaritätsprinzip bildet in einer enger gefassten Form bis heute zum Beispiel die Grundlage für die gesetzliche Sozialversicherung. Die Versicherungsgemeinschaft wird als Solidargemeinschaft verstanden und die Versicherten werden untereinander für den Solidarausgleich in Anspruch genommen. (…).

Andererseits schwindet durch die zunehmende Individualisierung deutlich der innere Zusammenhalt moderner Gesellschaften, so dass auch die selbstverständliche traditionelle Solidarität nicht mehr gewährleistet ist.“

Quelle: https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte/l53/l5375.htm

Gerade unter dem Hintergrund des letzten Satzes ist vor 10 Jahren das Event-Format „Werte 2.0“ heute „WerteEvent“ durch den Anstoß von Heike Klein (ESTREL Berlin) entstanden. Über die letzten Jahre steigerte sich bei mir persönlich die intrinsische Motivation dadurch, dass ich den Willen hatte, eine Plattform für die Solidargemeinschaft zu schaffen, die für die Prinzipien lt. Präambel des Wertekodex der Eventbranche steht.

Nach dem WerteEvent 2018 haben sich aktive Mitstreiter gefunden, die hierzu an der Gründung der Werte-Stiftung mitarbeiten wollten, um ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept für die „Werte in der Eventbranche“ zu erarbeiten.

Bisher ist der „juristische Korpus“ für die Werte Foundation die inhabergeführte Agentur Fritzges. Diese hat seit 2015 alle Einnahmen und Ausgaben transparent für das Werte-Projekt abgerechnet. Mit der avisierten Stiftungsgründung sind im letzten Jahr weitere Kosten (Reisen, BOE-Messe, Marketingagentur, Personal, Anwaltskosten etc.) erneut im fünfstelligen Bereich aufgelaufen, ohne dass Einnahmen generiert wurden. Dies war von meiner Seite einkalkuliert und wie jedes Jahr mein Beitrag für die Solidargemeinschaft der Wertepioniere.

Inzwischen wären wir im Stande, durch die Unterstützung von Leonhard Zintl (Vorstand der Volksbank Mittweida) die Werte Foundation als gemeinnützige Unterstiftung der Bürgerstiftung der Volksbank Mittweida zu gründen. Wir „wären“ ist allerdings der Konjunktiv, so dass ich nun um die Solidarität und das Verständnis der Werte-Gemeinschaft bitte.

In meiner Verantwortung als Unternehmer und Vorstandsvorsitzender eines Verbandes werde ich für die nächsten Wochen und Monate alle Energie aufbringen müssen, meiner Aufgabe als Führungskraft gerecht zu werden. Daher ist es mir weder finanziell noch zeitlich weiterhin möglich, mich der Werte Foundation in der Form zu widmen, wie ich es bisher getan habe. Daher bin ich persönlich per sofort gezwungen folgende Maßnahmen zu veranlassen:

• Alle kostenverursachenden Aktivitäten müssen eingestellt werden
• Alle personellen Ressourcen der Agentur Fritzges können nicht mehr zur Verfügung gestellt werden

Ich persönlich halte vorläufig noch die Präsenz unter www.werte.foundation aufrecht und werde weiterhin aus dem Wertekodex zitieren.

Wer von Ihnen noch den Überschuss und die Kraft besitzt, in dieser Zeit dieses wertvolle Projekt mit Engagement weiterhin zu begleiten, dem übergebe ich gerne den Staffelstab, denn das Wertefeld ist bestellt!

Ich habe in den letzten Tagen lange darüber nachgedacht und bitte um Verständnis, dass ich mich auf die Rettung von Arbeitsplätzen, meine Verantwortung für den Verband der Veranstaltungsorganisatoren e. V. (VDVO) sowie die Führung meines Unternehmens voll und ganz konzentrieren muss.

Vielleicht ist gerade diese Ausnahmesituation eine sehr gute Gelegenheit, dieses Projekt mit frischem Geist voranzutreiben. Denn gerade jetzt ist in meiner Wahrnehmung die Werte Foundation wichtiger denn je.

Bleiben Sie gesund, kraftvoll und streitbar!

Ihr Bernd Fritzges

„Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass man mit kleinen Dingen allzu leicht scheitert, dass aber große Pläne von jener Faszination erfüllt sind, die auch die Menschen rührt und die schon einen Teil des Gelingens ausmacht.“

(Ludwig Erhard, Vater der Sozialen Marktwirtschaft)

Bildquelle: Bundesarchiv, B 145 Bild-F004204-0003 / Adrian, Doris / CC-BY-SA 3.0


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Ihre Mitarbeiter und Gästen fragen: Macht das (noch) Sinn? Trend-Analyse: 2020 stehen Unternehmen vor der Sinnfrage

In vielen Teilen der Welt tragen Menschen ihre Kritik am Wachstumsgedanken und reiner Gewinnorientierung auf die Straße, in die Politik und in die Vorstandsetagen. Das zwingt Unternehmen zum Umdenken: Sinnstiftung wird zur größten Herausforderung, der sie sich in den kommenden 12 Monaten stellen müssen. Zu diesem Schluss kommt die zu Accenture Interactive gehörende Innovations- und Designberatung Fjord in ihrem Report „Trends 2020“. 

„Immer mehr Menschen stellen die Frage: Welchen ‚Purpose‘ haben Marken und Unternehmen – also was ist ihr Daseinsgrund und woraus ziehen sie ihre Berechtigung, Geld zu verdienen?“, sagt Christoph Loeffler, Geschäftsführer von Fjord für den deutschsprachigen Raum. „Die meisten Unternehmen bleiben die Antwort bislang schuldig.“

Sinnstiftung schwingt in vielen der insgesamt sieben Trends mit, die Fjord identifiziert hat, darunter vor allem:

„MEHR“ WIRD NEU DEFINIERT – Wachstum bekommt neue Gesichter

Der Kapitalismus in seiner heutigen Form steckt in der Midlife-Crisis. Finanzieller Erfolg taugt nicht länger als entscheidende Größe unternehmerischen Erfolgs. Auch in Deutschland messen Kunden Unternehmen immer stärker an deren Errungenschaften für die Gesellschaft wie Inklusion, Diversität und Mitarbeiterbefinden.

Dazu zählen stärker denn je Fortschritte bei der Nachhaltigkeit und Beiträge zu Umwelt- und Klimaschutz.

„Selbst wenn die deutsche Wirtschaft ein vergleichsweise hohes Bewusstsein für Nachhaltigkeit hat: Die meisten Unternehmen haben ihre Lieferkette noch lange nicht so umgebaut, dass sie damit mehr Leute mit weniger und dafür den richtigen Dingen erreichen. Doch genau das muss das Ziel sein“, sagt Chris Böhnke, Managing Director von Fjord Deutschland.

SINN HAT HOCHKONJUNKTUR – auch im Beruf

Auch für Arbeitskräfte zählt der Purpose eines Unternehmens. Wichtig ist das für deutsche Unternehmen aus zwei Gründen: der Vollbeschäftigung und dem Problem vieler Branchen, digitale Podukte und Dienstleistungen zu entwickeln, die international wettbewerbsfähig sind.

„Bestens qualifizierte und motivierte Leute bekommen Unternehmen, die zwei Dinge bieten: erstens Sinnstiftung, die über Titel und Gehalt hinausgeht, und zweitens Arbeitsformen, bei denen Rollen, Hierarchien und Präsenzkultur die zweite Geige spielen“, sagt Tobias Kruse, Managing Director Business Design & Strategy bei Fjord.

LIFE-CENTERED DESIGN AUF SIEGESZUG – weniger Ich, mehr Wir

Die beiden beschriebenen Entwicklungen befeuern den Siegeszug des sogenannten Life-Centered Design. Dahinter steckt der Anspruch, dass ein Gegenstand oder ein Vorgang nicht nur für den Einzelnen gut funktioniert, sondern auch seinem Umfeld dient. Das Prinzip gibt es seit einigen Jahren – nun ist es auf dem besten Weg, nutzerzentriertes Design als Design-Goldstandard abzulösen.

Chris Böhnke: „Unternehmen erkennen durchaus den tiefgehenden gesellschaftlichen Wandel. Das größte Hindernis der Purpose-Transformation ist aber: Am Ende geben wieder die bekannten, meist kurzfristigen Kenngrößen wie Shareholder Value, Absatzzahlen und Margen den Ausschlag.“

„Was gar nichts bringt, ist ‚Sinn-Washing‘, also dass Unternehmen den Purpose bei der Belegschaft abfragen und dann verordnen. Stattdessen sollten Organisationen Hierarchien abbauen, damit alle Mitarbeiter nicht bloß zur Definition, sondern zur Evolution des Purpose beitragen können. Noch scheuen das die meisten Firmen. Dabei würde es ihnen und damit dem Standort Deutschland langfristig helfen, Sinnstiftung jetzt konsequent anzugehen, und nicht erst zu Getriebenen zu werden.“

Weitere Trends des Reports lauten:

MENSCHEN WERDEN STRICHCODES

Körper werden digital lesbar. Mit Bild- und Gesichtserkennungstechnologie können Maschinen Menschen identifizieren und ihre Gefühle einschätzen. Eine Person löst dann möglicherweise rein durch Anwesenheit Angebote aus, die auf sie selbst und die Situation abgestimmt sind – zunächst vor allem personalisierte Werbung.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ODER INTELLIGENTES KÜNSTLICHES?

Fortschritte und Probleme künstlicher Intelligenz waren ein dominierendes Thema der vergangenen Jahre. 2020 wird es vor allem um die Frage gehen: Wofür brauchen wir ‚artificial intelligence‘ – und wofür ‚intelligent artificials‘? Das heißt: Was übernimmt KI unsichtbar im Hintergrund und in welchen Situation haben es Menschen direkt mit schlauen Maschinen zu tun?

DAS DIGITALE DOUBLE

Aus den Daten, die jeder Mensch hinterlässt, entstehen virtuelle Doppelgänger. Im besten Fall hat jede Person die volle Kontrolle über ihren oder ihre digitalen Doubles. Diese können zu nützlichen Torwächtern und Stellvertretern im Umgang mit Organisationen und anderen Personen werden.

GELD AUF WECHSELKURS

Praktisch unsichtbare Zahlungssysteme verändern unser Verhältnis zu Geld, Neueinsteiger krempeln das Geschäft der Banken um. Dadurch ändert sich die Beziehung der Menschen zu Geld und ihr Verständnis von und Ansprüche an Bezahlvorgänge.

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#SeidNettZueinander

#SeidNettZueinander Schenkt heute Fremden ein Lächeln – lohnt sich! #WirWollenWerte #WerdeStark mit www.werte.foundation

https://youtu.be/LPpq4ydE9GE 

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Besinnt Euch

Es kommt der Herbst… kommt zur Rückbesinnung auf echte Werte! Fairness im Alltag zählt! #WirWollenWerte #WerdeStark mit www.werte.foundation 

 

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Sagen Sie laut und deutlich: NEIN! Über digitale und analoge Zivilcourage der klardenkenden Rationalen

Haben sich die Gemüter ein wenig abgekühlt? Wer hat Hate Speech den Hof gemacht und gibt nun reumütig klein bei? Fragen Sie doch mal Ihren Nächsten, warum er denn noch immer die aufrührerischen Fake News der längst bekannten Stör-Trolle – „Nachrichten-Erfinder“ zweifelhafter Provenienz – teilt und liked. Vielleicht genügt ja dies einmal als nüchterner Hinweis: Wer eine Beleidigung und Verunglimpfung im Internet mit „Gefällt mir“ markiert, kann ebeno strafrechtlich verfolgt werden. Mitgehangen, mitgefangen.  

Digitale Distanz enthemmt offenbar – immer wieder meinen verwirrte Leser, sich dem zuweilen rauen Umgangston anzupassen, gehöre zum Status-quo. Dabei wagen die meisten ihre Respektlosigkeit und gezielt verletztenden Äußerungen doch nur, weil ihnen das Vorstellungsvermögen über Empathie, menschliche tiefsitzende Betroffenheit und schlichtweg rechtliche Rahmenbedingungen fehlt. Poor bad.

Daher: Sachlich-korrekt, prägnante allgemein verständlich, aber sehr deutliche Hinweise auf Netiquette gehören zur digitalen Zivilcourage der klardenkenden Rationalen. Ein, zwei Hinweise dürften genügen. Wer sich dann weiterhin uneinsichtig und unbelehrbar zeigt, muss mit den Mühlen der Justiz den Kampf aufnehmen…

Ein, zwei Hinweise dürften genügen. Wer sich dann weiterhin uneinsichtig und unbelehrbar zeigt, muss mit den Mühlen der Justiz den Kampf aufnehmen…

Auch im analogen Alltag Face-to-Face ist der mahnende Blick und die überdeutliche Gefährderansprache nötig: Wer „Hurensohn“ zu Respektpersonen in Uniform – sei es der bürgernahe Streifenbeamte der Polizei oder der selbstlose Retter der Feuerwehr – entgegenschreit, wird einmal auf den beleidigenden Charakter hingewiesen und aufgefordert, die sofort zu unterlassen. Eine zweite Chance gibt es nicht. Obgleich solche verbale Attacken offenbar zum Alltag in manchen Regionen Deutschlands gehören, sind sie mit Verve und Einigkeit der Betroffenen und Umstehenden zu entgegnen. In ratio sind Konsequenzen wie Anzeigen keineswegs übertrieben, sondern Ausdruck des Willens zum respektvollen Miteinander. Just diejenigen, die ihre eigene Persönlichkeit mit Respekt betrachtet sehen wollen, aber andere und Andersdenken und Andersaussehende mit üblen Beschimpfungen traktieren, haben die entschiedenen Reaktionen und ihre rechtlichen Konsequenzen zu ertragen. Wie es in den Wall schallt, so schallt es eben heraus.

So ist es eben auch mit der Alltäglichkeit der Respektlosigkeit und des Klassismus zu erklären, dass rund die Hälfte der Deutschen ihren Mitbürgern nicht mehr vertrauen würden, wie eine Aufsehen erregende Forsa-Befragung im Auftrag von RTL darlegt.

Die wahrhaft Aufrechten drücken ihr Rückgrat durch, stärken den breiten Rücken, üben sich in Demut und wappnen sich mit Argumenten und Klartext. „NEIN“ lautet es einmal laut und deutlich. Eine zweite Chance braucht es nicht.

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So behält man seine Werte im MICE-Alltag!

Sozial & nachhaltig – und ein namhafter Werte-Pionier: Forum Factory, die ganz besondere Location in Bestlage in Berlin. Juliane Radig erklärt das herausragende Konzept im Interview: 

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Neue Werte im MICE Business

Klartext zur Stage Set Scenery: Im Meetings & Event Business geht es einmal mehr um Werte – gerade im Employer Branding. Ein mahnender Aufsager von Carsten Hennig:

 

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Über große Anerkennung, Glücksgefühle und Schaffenskraft – Warum Feuerwehr das neue Seelenheil ist

Von Carsten Hennig

So ganz in sich gekehrt ist niemand auf dem Löschfahrzeug. Wer sich vorstellt, hier säßen Gutmenschen des Modern Lifestyle, urbane Umweltritter mit Beyond Meat Gelüsten und Yoga New Thinking, darf laut auflachen. Feuerwehr, das sind Blut, Schweiß und Tränen, Mettbrötchen und deftige Sprüche. Klare Ansagen, extra fester Händedruck und keine komplizierten Sätze. Wer den Bruchteil einer Sekunde zögert, wird abgelöst. Wer sofort mit anpackt, wird umso stärker angefeuert. Kurzum: Eine toxische Umgebung für Mimimi-Sensibelchen. Dafür ein Kosmos für Macher, Schaffer, raue Typen & starke Frauen mit harter Schale, aber großem, weichen Herz. Wenn jetzt die Freiwillige Feuerwehr (FF-Bereiche Altona und Eimsbüttel) wie in halb Hamburg mit tausenden Plakaten, Pappaufstellern und Bannern um Nachwuchs wirbt – übrigens auch noch Mittvierziger! – dann ist das wie eine Mobilmachung der echten Gutmenschen, der Alltags-Anthroposophen, die sich jederzeit und erst recht um drei Uhr morgens zu Höchstleistungen antreiben, gerade wenn es um die Rettung von Menschenleben geht. Die Freiwillige Feuerwehr und ihre Jugendorganisation (JF) sind eine der größten Werte-Zirkel Deutschlands, von höchster Reputation in Gesellschaft und Politik (Rang 1 im Gemeinwohlatlas 2019), ein starker Bund fürs Leben und vielleicht eine der langlebigsten sinnstiftenden Gemeinschaften des Landes.

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Eine der größten Werte-Gemeinschaften Deutschlands

Um deutlich zu werden: Feuerwehr mitzumachen ist kein Hobby zum An- und Ausknipsen, kein Zweitberuf zur Selbstverwirklichung – es ist Berufung und Seelenheil (für einen selbst und alle anderen), was nur echte Steher über raue Pfade zu den Sternen der höchsten Anerkennung erreichen. Starker Wille, eisernes Duchhaltevermögen und neben großem Mut viel, viel Schweiß sind dem tatkräftigen „Tetje Löschknecht“ ebenso wie der rhetorisch perfekt geschulten Führungskraft gemein. Da stehen dann alle in gerade Linie: Groß- und Kleingeister, Breitrücken und Wohlstandsbäuche, Stürmer und Dränger, Lautlacher und Introvertierte. Ränge und dicht besetzte Schulterklappen beeindrucken allenfalls kurzzeitig – dafür Erfahrung und detailreiche Fachkenntnisse der Feuerwehrtechniken umso stärker. Es ist eben Ehrensache, die dunkelblaue Uniform zu tragen und sich mit jedem noch so geringen Handgriff stetig ein Fitzelchen aus den Myriaden der flüchtigen Aufmerksamkeiten, einen anerkennenden Seitenblick zu sichern. Aus eigener Erfahrung ist zu berichten, dass die allzu menschliche Sucht nach Serotonin, vulgo: Lechzen nach Likes, die Alltagsdroge für Mikro-Glücksgefühle weitaus erfüllender nachts auf der Straße zwischen Nieselregen und Blaulicht-Geflimmer zu finden ist als im digitalen Kokon des Hosentaschen-Helferleins oder anderen schaurigen Scheinwelten.

„Die allzu menschliche Sucht nach Serotonin, vulgo: Lechzen nach Likes, die Alltagsdroge für Mikro-Glücksgefühle weitaus erfüllender nachts auf der Straße zwischen Nieselregen und Blaulicht-Geflimmer zu finden ist als im digitalen Kokon des Hosentaschen-Helferleins oder anderen schaurigen Scheinwelten.“

In den detailreichen Disziplinen Retten, Löschen, Bergen muss sich jeder dazu konditionieren, erst die Grundregeln stupide zu verinnerlichen und höchstens unter Dehnung aller Vorschriften situativ-kreativ anzupassen. Man sollte keineswegs unterschätzen, dass Löschangriffe oder technische Rettungseinsätze mit purem, stumpfen Krafteinsatz allein zu lösen wären. Stark ausgeprägte und ständig trainierte kognitive Fähigkeiten sind die Erfolgsfaktoren: Verlässlich funktionieren auch unter widrigsten Stressbelastungen, umsichtig und vorausschauend agieren auch bei größten Lärm, mit Bedacht entschlossen handeln auch unter stärkstem Zeitdruck. Was Einsatzkräfte der Freiwilligen zu leisten vermögen, steht in nichts der Tatkraft der Berufsfeuerwehr (BF) nach. Denn wie in Hamburg rücken die FF-Einheiten nachts und an den Wochenenden mit den Löschgruppen der BF aus, oftmals auch alleine. Und: Die Erwartung in der Bevölkerung, dass die Feuerwehr schnell kommt und die Probleme sofort lösen kann, ist allerorten hoch. Dem gerecht zu werden, ist eine Frage von Disziplin, hartem Training und heftiger Entschlusskraft.

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Feuerwehrmann, Feuerwehrfrau zu werden ist das persönliche Bekenntnis zu Teamarbeit, zu eindeutiger und proaktiver Kommunikation, zu Verlässlichkeit und Geradlinigkeit. Auch: Willen zum lebenslangen Lernen, gerade wenn ein Ausbilder gerade mal halb so alt wie man selbst ist. In die Feuerwehr einzutreten bedeutet, die eigenen Fähigkeiten zur Verantwortung selbstkritisch zu überprüfen und neu zu justieren. Kritik einzustecken, Ärger runterzuschlucken und einfach neu anzusetzen. Sich durchbeißen, niemals aufgeben, Zähne zusammenbeißen und Nerven beruhigen. Neudeutsch hashtaggen das manche als #Leadership. Kann man auch einfach als Selbstsicherheit, Hilfsbereitschaft und soziale Ader bezeichnen.

Vielleicht erklimmt man diesen Berg einfach in kleinen, kurzen Schritten. Erst einmal Schläuche rollen, konzentriert zuschauen, einfach dabei sein. Ein Jahr Freiwillige Feuerwehr wirken Wunder, fühlt sich an wie ein neues Leben. Klarer Blick, klares Ziel, gerader Weg – das prägt! Und nicht nur AHDS-dauerverdächtige Smartphone-Kids, sondern auch orientierungsgestresste Berufsanfänger und übersättigte Midlife-Krisen-Konsumenten. Feuerwehr, das ist wie Harley-Fahren, ein Eagle im Golfen – für Männer – oder der Traum von einem 25-jähriger Latino-Lover – für Powerfrauen – in einem. Dafür: ehrlich, mit Respekt und Glücksgefühlen auf dem Gipfel der körperlichen Erschöpfung. Sport, Fitness-Dauerprogramm und Gehirnjogging zum Nulltarif. Andere zahlen Unsummen für Fitnessclubs und Coaching – in der Feuerwehr-Uniform bekommen Sie das gratis! Kostet Sie nur soviel Zeit, wie Sie zu spenden bereit sind, mal ein bisschen mehr, mal halt etwas weniger. Lebensglück voll flexibel, meistens gerade ums Eck.

Was uns immer wieder neu anzieht, ist beispiellose Kameradschaft! Es herrscht absolute Chancengleichheit. Sozialer Status, Job und Beziehungsstand spielen hier keine Rolle. Alle sind gleich, alle stehen eng zusammen. Wer was wird, hat sich das hart erarbeitet. Wer einmal Rückhalt bei schwierigen privaten und/oder beruflichen Situationen braucht, findet ein engmaschiges Netz.

Wer #FeuerUndFlamme saug… findet, schreibt seine ganz eigenen Erfolgsgeschichten. Ruhm für Jedermann. Und dem Nächsten zur Wehr!

P.S. Nein, eine Rutschstange haben wir bei der FF nicht, das gibt‘s nur bei der Berufsfeuerwehr. Aber, hey, die suchen auch dringend Nachwuchs…

Über den Autor: Carsten Hennig, Jahrgang 1970, trat im Alter von 47 Jahren in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg ein und begann damit noch einmal eine Laufbahn von ganz unten. Der Journalist (knapp 30 Jahre in Fachmedien, Video & Audio) muss sich mit Mittzwanzigern messen, den hohen Anforderungen an die persönliche Einsatzbereitschaft gerecht werden und sich als Anfänger in diesem Handwerk durchschlagen. Bislang hat er es keine Sekunde bereut. 
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Werte wirken stark anziehend: Top-Talente bewerben sich nur bei „Cultural Fit“

Im War for Talents sind die Werte ausschlaggebend! Anspruchsvolle Bewerber in der Hotellerie suchen nach einem „Cultural Fit“, nach Informationen zu den Unternehmenswerten. Immer öfter frage vielversprechende, junge Leute nach Firmenzielen zu Nachhaltigkeit, Umweltschutz-Maßnahmen, Müllvermeidung, sozialen Projekten (Corporate Social Responsibility/CSR), Diversität, Umgang & Förderung von Mitarbeitern und und und. Aus introvertiert Corporate Identity wurde eine etwas buntere Corporate Culture – und heute ein integriertes Geflecht an Corporate Values, einem Werte-Leitbild, das besonders von Führungskräften vorbildlich repräsentiert werden muss. 

Die Werte.Foundation bietet mit dem wissenschaftlich fundierten WerteKodex (https://werte.foundation/wertekodex/) einen Fixstern zur Orientierung im Alltag. Der Kontext der zentralen Werte Ehrlichkeit, Loyalität, Mut, Respekt, Weitsicht, Verantwortung und Zuverlässigkeit im Hinblick auf Mitarbeiter, Gäste, Lieferanten und Mitbewerber wird ausführlich erläutert. Wie sich diese zentralen Werte anwenden lassen, ist Teil der Unternehmens-Werte-Beratung, die WertePionieren und Partner der Werte.Foundation offen stehen. 

Ein Unternehmen ist so erfolgreich wie seine Mitarbeiter denken und handeln. Im Idealfall ergänzen sich individuelle Kompetenzen und übergreifende Ziele zu einem großen Ganzen, das einen positiven Einfluss auf das Betriebsergebnis haben kann. Neben den harten wirtschaftlichen Faktoren stellt die Unternehmenskultur eine wesentliche Grundvoraussetzung für eine höhere Mitarbeitermotivation, Zufriedenheit, Produktivität und einen ausgeprägten Teamgeist dar. Beim Aufbau einer zielorientierten Unternehmenskultur handelt es sich nicht etwa um eine einmalige Maßnahme, sondern einen kontinuierlichen Prozess, der einer fortlaufenden Optimierung bedarf. Eine Musterlösung gibt es zwar nicht, allerdings lassen sich einige grundlegende Kriterien anführen.

Werte sind Fundament einer Unternehmenskultur, die im zunehmenden Wettbewerbsdruck um Bewerber - "War for Talents" - entscheidend sind. "Cultural Fit" ist das i-Tüpfelchen im Employer Branding.

Das Gefühl einer Person, Teil eines Unternehmens zu sein, wird als organisationale Identifikation bezeichnet. Wenn sich die betrieblichen Wertvorstellungen und Ziele mit denen der Mitarbeiter überschneiden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit dem Firmenleitbild identifizieren können. Für Arbeitgeber birgt eine starke Bindung zahlreiche Vorteile, die von geringeren Fluktuationsraten über eine größere Leistungsbereitschaft bis hin zur Weiterempfehlung durch die eigenen Mitarbeiter reichen. Auf der anderen Seite profitieren auch die Arbeitnehmer von einem partnerschaftlichen Verhältnis und den damit einhergehenden Vorzügen.

Die Haltung eines Unternehmens beginnt in den Köpfen der Entscheidungsträger. Um die organisationale Identifikation zu stärken, müssen Führungskräfte die Werte der Unternehmenskultur vorleben und mit den individuellen Visionen der Mitarbeiter in Einklang bringen. Auch die menschliche Komponente darf bei einem partnerschaftlichen Miteinander nicht fehlen. Wem Ehrlichkeit, Respekt und Vertrauen entgegengebracht wird, der erwidert diese Wertschätzung.

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Das menschliche Leben ist absolut erhaltungswürdig

Im Rettungsdienst gibt es ein ehernes Gesetz: Leben vor Behinderung. Will heißen: Wird ein Mensch auch bei lebensrettenden Sofortmaßnahmen, z.B. einer Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) verletzt, gilt dies entgegen der Rechtssprechung als vertretbar und stellt keine Körperverletzung (§223 StGB) dar. Vor diesem Hintergrund darf das nun höchsrichterlich gefällte Urteil gesehen werden: „Das menschliche Leben ist absolut erhaltungswürdig.“

Der Bundesgerichtshof hat in einem aktuellen, Aufsehen erregenden Urteil deutlich gemacht: Ein Urteil über den Wert eines Lebens stehe keinem Dritten zu. Ob ein Leben, obgleich es im behandelten Fall mittels künstlicher Ernährung erhalten worden war, „lebensunwert“ sei, verbiete sich jedwedes Urteil noch Maßnahmen dagegen.

Erste Hilfe ist Bürgerpflicht! Dabei gilt: Leben vor Behinderung (Foto: ASB-Bundesverband)

In der Urteilsbegrünung heißt es: „Das menschliche Leben ist ein höchstrangiges Rechtsgut und absolut erhaltungswürdig. Das Urteil über seinen Wert steht keinem Dritten zu. Deshalb verbietet es sich, das Leben – auch ein leidensbehaftetes Weiterleben – als Schaden anzusehen (Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG). Auch wenn ein Patient selbst sein Leben als lebensunwert erachten mag mit der Folge, dass eine lebenserhaltende Maßnahme gegen seinen Willen zu unterbleiben hat, verbietet die Verfassungsordnung aller staatlichen Gewalt einschließlich der Rechtsprechung ein solches Urteil über das Leben des betroffenen Patienten mit der Schlussfolgerung, dieses Leben sei ein Schaden.“ – Quelle: https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/2019040.html?nn=10690868

Der einem Grundsatzurteil gleichkommende Richterspruch legt den Fokus auf die WERTschätzung des Lebens, gleich welcher Qualität. Natürlich ist jedem Artikel 3 des Grundgesetzes geläufig:

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Das menschliche Leben zu erhalten, zu achten und zu schützen ist als oberste Maxime unabdingbar – wir bei der WerteFoundation haben uns dazu verschrieben, dies ohn‘ Unterlaß in die Herzen hinaus zu tragen.

(Fotos: CM_DaSilva/Pixabay)

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